AUFGELESEN
Krankheiten verhindern oder Kranke eliminieren?
Zwei lesenswerte Interviews mit „Cicero Online“ zeigen markant die gegensätzlichen Positionen zur Präimplatationsdiagnostik (PID) auf. Der renommierte Philosoph Robert Spaemann zeigt sich besorgt über die Haltung unserer Gesellschaft zum Leben und hält eine Eingrenzung der PID für unmöglich. Er ist der Auffassung, bei PID sollen im Ernstfall „nicht die Krankheiten, sondern die kranken, ungeborenen Kinder selbst eliminiert werden“. Der Frauenarzt Matthias Bloechle hingegen führt in seiner Praxis die PID durch und hatte sich selbst angezeigt. Das Urteil des Bundesgerichtshofes, in dem er freigesprochen wurde, hat die neu entfachte Diskussion um die PID ins Rollen gebracht. Bloechle plädiert für ein „abgestuftes Lebenskonzept“ und meint, die PID lasse sich gesetzlich begrenzen und ihr Missbrauch verhindern.
Das Interview mit Robert Spaemann finden Sie hier.
Das Interview mit Matthias Bloechle finden Sie hier.